Sport braucht Engagement – von den Aktiven, aber auch von den Kommunen und vom Staat

Ich war zu Besuch beim Kreissportbund Lippe. Ich selbst bin im Shotokan Dojo Bad Salzuflen als Lernender und Trainer aktiv und habe mich letztes Jahr zusammen mit unserer Landesvorsitzenden Mona Neubaur bei Freibadbesuchen intensiv mit öffentlichen Sportanlagen vor Ort beschäftigt, zum Beispiel dem Freibad Kirchheide. Es ist schon beeindruckend, wieviele Menschen sich in Lippe im Sport engagieren und was der Kreissportbund tut, um sie zu unterstützen. Klar wird aber auch immer wieder: diese engagierten Menschen gehen oft bis an ihre eigenen Kapazitätsgrenzen und brauchen auch Unterstützung und Beratung – gerade in der Coronakrise, in der alle überlegen müssen, wie sie Angebote für alle Altersgruppen sicher auf die Beine stellen können, aber auch sonst, beim Umgang mit dem demographischen Wandel, mit der Digitalisierung. Da leistet der Kreissportbund mit Unterstützung auch durch den Kreis Lippe wirklich eine Menge.Aber die Städte und Gemeinden, der Kreis, das Land sind zusätzlich zu Beratung und Unterstützung auch bei der Infrastruktur gefragt. Denn immer öfter verfallen öffentliche Sportstädten. Es gibt immer weniger Schwimmbäder. In Turnhallen müssen die Vereine nach der Nutzung durch Schulen erstmal die Halle desinfizieren, weil sie keine Informationen bekommen was von den Schulen benutzt wurde, aber auch weil die Schulträger die Reinigung nach den Coronaregeln nicht für alle Nutzungen sicherstellen können. Vermutlich auch, weil sie selbst – wie auch viele Sportverein – von einigen Lockerungen des Landes überrumpelt wurden und dann schauen mussten, wie sie Schulsport, Vereinssport und Einzelaktivitäten irgendwie sicher zusammen kriegen.Aber: vor Ort wird sicht- und spürbar, wie Handlungsfähig unser Staat ist. Schmutzige Schulklos, bröckelnde Turnhallen und geschlossene Schwimmbäder werden zum Symbol. Und das können wir uns in einer Stimmung, in der Menschen in der Krise einen handlungsfähigen Staat wollen und brauchen und manche Zweifeln nicht leisten. Demokratie braucht eine ordentliche Infrastruktur vor Ort. Engagement braucht Unterstützung. Und wir alle brauchen Sport. Nicht nur gegen Coronakilos (merke ich bei mir gerade), sondern auch für Gemeinschaft, für Stressabbau, Gesundheit und Wohlbefinden.